Wie fährt man richtig bergauf und bergab?

Wie fährt man richtig bergauf und bergab?

Zu den wichtigsten und anspruchsvollsten Aspekten beim Fahren gehört das Fahren auf Strecken mit einer Steigung. Manchmal kann sogar ein erfahrener Fahrer unter solchen Umständen Schwierigkeiten haben.

Um ein Fahrzeug an steilen Abhängen und Anstiegen erfolgreich fahren zu können, benötigt jeder Autofahrer Ausdauer, Aufmerksamkeit und vor allem die gewissen Kenntnisse über die technischen Eigenschaften seines Fahrzeugs.

Große Steigungen

Eine Steigung scheint für den Anfängern nicht so beängstigend zu sein, wie ein Abstieg. Dieser Eindruck ist aber irreführend.

In der Regel ist bei warmem, trockenem Wetter ein kurzes Bergauffahren mit dem Auto nicht besonders schwierig. Schwierigkeiten treten erst auf, wenn die Steigung lang, steil und der Fahrweg uneben oder nass ist.

Die wichtigsten Ratschläge, die dem Anfänger helfen, mit der Situation zurechtzukommen sind vor Allem das Lenkrad still zu halten und kein Gas zu geben. Darüber hinaus, wenn es um eine Zweibahnstraße geht, kann der Gegenverkehr ein Fahrzeug beim Bergauffahren nicht sehen, was seinerseits zu einer Unfallsituation mit schweren Folgen führt. Daher die Grundregel für Gebirgsstrecken: Unter allen Umständen, egal was passiert, solltest du immer auf deiner Fahrbahn bleiben!

Eine kleine Steigung kann grundsätzlich in jedem Gang überwunden werden. Wenn diese kurz ist, kann ein Auto generell damit zurechtkommen, aber nur wenn der Fahrer bereits Erfahrung mit Steigungen hat.

Es gibt drei Hauptmethoden, bergauf zu fahren:

  1. Hochfahren im Direktgang.
  2. Hochfahren im Direktgang anfahren und weiter in einen niedrigeren Gang schalten.
  3. Bei längeren, starken Steigungen im niedrigsten Gang fahren.

Die Methoden werden je nach Steigung, der Länge und der Erfahrung des Fahrers gewählt.

Wenn bergauf die Steigung steil und lang ist, sollten die folgenden Taktiken befolgt werden:

  • bergauf sollte man nur mit einem niedrigeren Gang fahren;
  • Die Wahl des Gangs ist in Abhängigkeit vom Gewicht des Fahrzeugs und dem Steigungswinkel zu bestimmen;
  • die Bewegungsrichtung der Räder muss mit der Bewegungsrichtung des Fahrzeugs übereinstimmen;
  • während des Fahrens bergauf darf der Gang nicht gewechselt werden.

Wenn der Fahrer über bestimmte Steigungsfähigkeiten verfügt, kann er dies tun, indem er beim Bergauffahren sanft Gas wegnimmt. So reicht die Geschwindigkeit bis zum Ende der Steigung. Je steiler die Steigung ist, desto schneller sinkt die Geschwindigkeit.

Es ist sehr wichtig, die Steiggeschwindigkeit so anzupassen, dass der Wagen nicht am Abhang stehen bleibt. Wenn das Auto den Höhepunkt erreicht, ist seine Geschwindigkeit gering. Aus diesem Grund solltest du so eine Geschwindigkeit halten, dass du bei Bedarf bremsen kannst. Besonders wichtig ist es bei Gegenverkehr.

Auf schmalen Straßen sollte man möglichst nah am rechten Straßenrand bergauf fahren, denn es kann ein schnelles Anhalten an der Stelle in Sichtweite von Nöten sein.

Ein weiterer Rat von erfahrenen Fahrern ist, niemals zu versuchen, so eine Steigung hoch zu fahren, bei der man sich nicht traut runter zu fahren. Der Grund dafür ist einfach: Wenn das Rauffahren aus irgendeinem Grund nicht möglich ist, musst du bergab und dazu noch rückwärts fahren, was viel schwieriger ist.

Wenn das Auto beim Bergauffahren rutscht und festsitzt

Eines der häufigsten Probleme beim Fahren von Gelände- und Erdstraßen ist das Rutschen. Dies kann sowohl beim Rauffahren als auch beim Runterfahren vorkommen. Am häufigsten passiert so etwas in der Übergangszeit, wenn die Straße von Regen oder Schnee nass wird. In dieser Situation besteht ein großes Risiko, dass das Auto stecken bleibt.

In so einem Fall kann man versuchen das Auto vor und zurück zu schaukeln. Dabei ist zu beachten, dass so eine Rettungsmethode nur bei Modellen mit Schaltgetriebe eingesetzt werden darf.

Besitzer von Fahrzeugen mit Automatikgetriebe sollten solche Steigungen überhaupt erst vermeiden, denn selbst modernste Automatikgetriebe, wo solches Schaukeln sich ermöglicht, leisten trotzdem keine richtige Amplitude, um aus der Situation rauszukommen. Mehr Infos über die Typen von Automatikgetrieben und die Besonderheiten beim Abschleppen findest du in unserem vorherigen Artikel.

So sollte ein Fahrzeug geschaukelt werden:

  1. Bei gedrückter Kupplung Rückwärtsgang einlegen. Gib vorsichtig Gas und lass die Kupplung langsam kommen. Fahre, bis die Räder auf das Hindernis treffen.
  2. Sobald das Auto wieder rutscht, lass die Kupplung wieder los und lass das Auto frei zurückrollen.
  3. Wiederhole Schritt 1 und versuche diesmal weiter als vorher vorwärts zu fahren.

Mach es so lange, bis das Fahrzeug sich aus der Falle befreit oder bis es klar wird, dass die Amplitude doch nicht ausreicht.

Wenn das Hin- und Herschaukeln kein positives Ergebnis bringt, sollte man auf diese Methode besser verzichten, denn das Auto kann sich noch tiefer eingraben.

Du kannst dem fehlenden Grip nachhelfen, indem du Zweige, Fußmatten oder Bretter unter die Antriebsräder legst. Als letzte Lösung kannst du versuchen, das festsitzende Rad mit einer Schaufel zu befreien. Sollten all diese Maßnahmen nicht zum Ziel führen, kann hier nur ein zweites Fahrzeug oder eine Zugswinde helfen.

Steile Bergabfahrt

Wenn ein Auto einen steile Bergabfahrt vor sich hat, sollten hier dieselben Regeln wie beim steilen Bergauffahren eingehalten werden: nicht beeilen, nicht Gas geben und nicht das Lenkrad drehen.

Eine der Gefahren, die einen unerfahrenen Fahrer beim bergabfahren erwarten, ist unkontrollierbares Rutschen oder Schleudern. In dieser Situation entsteht ein sehr hohes Risiko, über das Fahrzeug die Kontrolle zu verlieren.

Wenn man vor der Bergabfahrt auf der Straße einen Stau sieht, ist es empfehlenswert mit der Bergabfahrt zu warten. Am besten parkt man an einem sicheren Ort und wartet, bis die Straße wieder frei ist. Sonst besteht die Gefahr, auch zu einem Teil dieses Staus und von allen Seiten „zugesperrt“ zu werden.

Bei einer langen, steilen Abfahrt muss der Fahrer folgende Regeln beachten:

  • vor dem Start der Bergabfahrt sollte der optimale Gang gewählt werden;
  • der gewählte Gang sollte kein Bremsen benötigen, da das Bremsen zu einem unkontrollierbaren Rutschen der Räder führen kann;
  • bei Bedarf ist die Motorbremse der Fußbremse zu bevorzugen;
  • während des Bergabfahrt sollte der Gang nicht gewechselt werden;
  • die Räder des Wagens müssen jederzeit in Richtung der Bewegung des Fahrzeugs, genau senkrecht zur Steigungslinie, ausgerichtet sein;
  • man darf nicht im Leerlauf bergab fahren;
  • bei der Bergabfahrt darf die Zündung nicht ausgeschaltet werden.

Wenn doch übermäßig gebremst wurde und die Räder zu rutschen angefangen haben, braucht man nur etwas Gas zu geben, um den benötigten Grip zurück zu gewinnen. Sobald das Rutschen vorbei ist, sollte das Gas sofort wieder sanft weggenommen werden.

In der Regel fällt es dem Fahranfänger schwer, so ein Manöver zu machen. Deshalb, wenn man vorhat auf problematischen Straßen zu fahren, ist es notwendig, vorher auf einer mit einer Sackgasse versehenen Gebirgsstraße zu trainieren, die zudem kein Hindernis am Ende haben.

Eine wichtige Fahrer-Regel ist: Wenn einer steilen Bergauffahrt, eine genauso steile Bergabfahrt folgt, ist dabei der gleiche Gang beizubehalten. Anders gesagt, wenn der Fahrer im zweiten Gang bergauf fährt, sollte er im zweiten Gang auch bergab fahren.

Ohne zu bremsen darf man nicht bergab fahren! Wegen der hohen Drehzahl auf der Bergabstrecke wird das Fahrzeug garantiert unkontrollierbar. Häufig stoßen auf dieses Problem die Neueinsteiger, die noch nicht genug Erfahrung haben, um die ganze Gefahr richtig einschätzen zu können. Sie können auch nicht beurteilen, welchen Auslauf und Beschleunigung ein Fahrzeug bei einem Bergauffahren bekommen kann.

Wenn ein Anhalten an einer steilen Bergabfahrt benötigt wird, ist zu beachten, dass das Fahrzeug nicht unkontrolliert bergab fährt. Dazu sollten die Räder, wenn möglich, in Richtung Bordstein gedreht werden, oder es sollte ein Stein oder ein anderer Gegenstand als Fahrhindernis verwendet werden. Die Handbremse ist dabei unbedingt anzuziehen.

Fahren über Gräben, Pfützen und Abläufen

Wenn man über Gräben fährt, sollte man die hohe Wahrscheinlichkeit beachten, dass das Auto aufgrund von Schlupf stecken bleibt, oder die Räder in der Luft hängen bleiben. Über solche Hindernisse sollte man mit niedriger Geschwindigkeit und senkrecht zur Steigung fahren.

Außer der Größe des Fahrzeugs, ist immer auch sein Verhältnis zur Breite und Neigung des Hindernisses zu berücksichtigen. Man darf nie versuchen ein Hindernis im Hochfahren zu überwinden, da dies zu einem Frontalaufprall auf den Vorderrädern führen kann.

Psychologische Belastung des Fahrers

Beim Bergauf- und Bergabfahren, insbesondere wenn es sich um lange Strecken handelt, steht der Fahrer immer unter großem emotionalen und psychologischen Druck. Er muss ständig den Neigungswinkel, den Straßenzustand, die Fahrzeuggeschwindigkeit und die Seitenkräfte unter Kontrolle halten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dabei die Handlungen anderer Verkehrsteilnehmer übersehen werden. Die Geschwindigkeit soll minimal sein, dabei aber auch noch einigen Anforderungen entsprechen: man soll alle notwendige Handlungen vornehmen können und das Auto darf nicht auf einem gefährlichen Gefälle anhalten.

Schlussfolgerung

Jede Theorie, wenn auch eine sehr klare und detaillierte, bleibt ohne Übung nur ein Haufen leerer Worte. Daher sollte ein Anfänger unbedingt lernen, wie man bergauf und bergab fährt. Und zwar unter verschiedenen Straßen- und Wetterbedingungen – vom Frühlingsmatsch bis hin zu sandigen oder felsigen Bergstraßen.

Anders gesagt, wenn du nicht nur auf einer ebenen Straße fahren möchtest – lerne und meistere deine Fertigkeiten dort, wo dir kein Ratgeber zur Seite steht! Unser Service ClickClickDrive.de hilft die gerne dabei, die benötigte Menge an praktischen Übungen mit dem Fahrlehrer durchzunehmen, oder sich für Weiterbildungskurse anzumelden.

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Foto: pexels

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