So holst du dir Geld für dein E-Auto – Jahr für Jahr und ohne Stress

Du fährst ein E-Auto? Klasse. Du tust damit nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern kannst dir auch Jahr für Jahr eine schöne Summe auszahlen lassen – ohne großen Aufwand.

Quelle: ChatGpt

Vom Klimaziel zur Chance

Die THG-Quote – so lautet die Abkürzung für Treibhausgasminderungsquote – ist eigentlich ein politisches Instrument, um Emissionen zu reduzieren. Mineralölkonzerne müssen von Jahr zu Jahr ihre CO₂-Bilanz immer weiter verbessern oder Zertifikate kaufen, die es Unternehmen erlauben, Emissionsgrenzen zu überschreiten, da sie CO₂-neutral agieren oder die Emissionsminderungen günstiger abgeschlossen haben, als vorgeschrieben.

Und hier kommst du ins Spiel: Dein E-Auto verursacht auf der Straße keine CO₂-Emission. Genau diese nicht verursachten Emissionen können nun als „Zertifikate“, also Emissionsminderungsquoten, an Mineralölkonzerne verkauft werden – was dir als E-Auto-Fahrer eine THG-Prämie in die Kasse spült.

Der Clou an der ganzen Sache: Das Ganze ist nicht nur ein netter Bonus, sondern wiederholt sich immer wieder, solange du E-Auto-Halter bist.

So funktioniert die THG-Prämie

Der Ablauf ist simpel:

  • Du schickst einem Anbieter eine Kopie deines Fahrzeugscheins. (Zulassungsbescheinigung Teil 1).
  • Dieser meldet beim Umweltbundesamt deine CO₂-Einsparung und holt dafür eine Bestätigung ein.
  • Nach der Zertifizierung verkauft der Anbieter dein Zertifikat an die Unternehmen, die es benötigen.
  • Den Erlös teilt er dann mit dir – in Form einer steuerfreien Zahlung.

Die Höhe der THG-Prämie schwankt. 2022 waren noch mehrere Hundert Euro drin, inzwischen liegt der Betrag meist zwischen 80 und 100 € pro Jahr. Der Grund: mehr E-Autos auf der Straße und ein sich anpassender Marktpreis für Zertifikate. Trotzdem ist es ein einfacher Weg, um ohne viel Aufwand jedes Jahr etwas zusätzliches Geld zu bekommen.

carbonify & Co.: Serviceanbieter im Überblick

Du kannst die Prämie theoretisch selbst beantragen, aber in der Praxis ist das schwierig. Daher erledigen das fast alle über spezialisierte Anbieter. carbonify ist zum Beispiel bekannt für schnelle Auszahlungen und transparente Abläufe. Dort kannst du zwischen einer Expressauszahlung (innerhalb weniger Tage) und einer höheren Standardauszahlung wählen.

Auch Vergleichsportale wie CHECK24 oder Verivox listen viele Anbieter und zeigen dir direkt, wer aktuell am meisten zahlt. 

Tipp: Prüfe nicht nur die Höhe der Auszahlung, sondern vor allem auch die Vertragsbedingungen, die Dauer bis zur Überweisung und mögliche Zusatzleistungen wie kostenlose Ladekarten oder Gutscheine.

E-Auto-Förderung: Was sich seit 2022 geändert hat

Die THG-Prämie ist noch relativ jung, hat aber seit Einführung einige Veränderungen erlebt. In den ersten beiden Jahren war der Betrag deutlich höher, weil es weniger E-Autos gab und der Marktwert der Zertifikate entsprechend groß war. Inzwischen ist die Zahl der Anspruchsberechtigten stark gestiegen, die Nachfrage zwischenzeitlich gesunken, was den Preis pro Zertifikat drückt.

Für dich heißt das: Du musst realistisch mit 80 bis 125 € rechnen, je nach Anbieter, Auszahlungs-Modell und anderen Boni. Trotzdem bleibt das System interessant, weil die gesetzliche THG-Quote bis 2030 schrittweise auf 25 % steigt. Mit mehr Nachfrage von verpflichteten Unternehmen sollte auch die THG-Quote steigen. 

Wichtig: Die THG-Prämie ist unabhängig von anderen Förderungen. Du kannst sie zusätzlich zu Umweltbonus, Innovationsprämie oder regionalen Zuschüssen beantragen.

Schritt für Schritt zur Auszahlung

Wenn du die THG-Prämie noch nicht beantragt hast, kannst du so vorgehen:

  1. Anbieter auswählen – vergleiche Höhe, Auszahlungszeit, Vertragsbedingungen.
  2. Fahrzeugschein hochladen – Vorder- und Rückseite, gut lesbar.
  3. Modell wählen – Festbetrag, Flex- oder Expresszahlung.
  4. Antrag einreichen – möglichst früh im Jahr, bis spätestens 10. November.
  5. Auszahlung erhalten – je nach Modell innerhalb weniger Tage bis zu einigen Monaten.

Kleiner Extra-Tipp: Wenn du dein E-Auto verkaufst oder abmeldest, kannst du die Prämie trotzdem für das Jahr behalten, in dem du als Halter eingetragen warst.

Häufige Fehler vermeiden

Einige Punkte können dir die Prämie kosten:

  • Frist versäumt – der Antrag muss rechtzeitig gestellt werden (vor dem 15. Nov).
  • Falsche Unterlagen – der Fahrzeugschein muss aktuell und korrekt sein.
  • Doppelte Beantragung – nur ein Antrag pro Fahrzeug und Jahr ist erlaubt.
  • Unklare Anbieterwahl – prüfe Seriosität und Bewertungen, um Ausfälle zu vermeiden.

Gerade der letzte Punkt ist wichtig: Es gab schon Anbieter, die nicht ausgezahlt haben, weil sie insolvent gingen oder den Marktpreis falsch eingeschätzt hatten.

Rechenbeispiele: So hoch kann es werden

Nehmen wir an, du bekommst 90 € pro Jahr als garantierten Festbetrag. Mit zwei E-Autos sind das 180 €. Fährst du eine kleine Firmenflotte mit fünf Fahrzeugen, kommen 450 € pro Jahr zusammen – privat grundsätzlich steuerfrei. Bei Firmenfahrzeugen fällt Steuer an. 

Entscheidest du dich für ein flexibles Modell, kann es sein, dass du im einen Jahr 110 €, im nächsten Jahr 85 € bekommst. Dafür hast du die Chance, von steigenden Zertifikatspreisen zu profitieren. Manche Anbieter bieten dir auch Gutscheine oder Sachprämien statt Bargeld – das kann sich lohnen, wenn du ohnehin bei den Partnern einkaufst.

Ausblick: Warum sich der Antrag auch in Zukunft lohnt

Die THG-Prämie ist keine Eintagsfliege. Sie basiert auf einem gesetzlichen System, das langfristig bestehen bleibt und mit der wachsenden Zahl an E-Autos immer wichtiger wird. Gleichzeitig steigen die gesetzlichen Quoten, was den Markt interessant hält.

Wenn du die jährliche Auszahlung für dein E-Auto sichern willst, solltest du den Antrag jedes Jahr stellen – am besten gleich zu Jahresbeginn. So bist du sicher, dass du die Frist einhältst, und kannst früh mit dem Geld planen.

Für dich ist es ein kleiner Aufwand mit direkter Wirkung: ein paar Minuten für den Antrag, und schon fließt ein kleiner, aber willkommener Bonus. Für die Umwelt ist es ein zusätzlicher Anreiz, den Umstieg auf E-Mobilität weiter voranzutreiben.