Der Führerschein in der Tasche – nun folgt oft der Traum vom ersten eigenen Auto. Doch der Weg dorthin ist voller Entscheidungen. Die Auswahl reicht von Gebrauchtwagen bis hin zu Neuwagen, mit jeweils unterschiedlichen Vorteilen. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt wurden 2023 in Deutschland rund 3,2 Millionen Pkw neu zugelassen. Gebrauchtwagen hingegen wechseln jährlich mehr als 7 Millionen Mal den Besitzer.
Finanzierung und Budgetplanung: Die Grundlage für den Autokauf
Ein klares Budget ist entscheidend. Laut ADAC liegen die durchschnittlichen monatlichen Kosten für ein Auto in Deutschland zwischen 300 und 600 Euro, abhängig von Fahrzeugtyp und Nutzung. Neben dem Kaufpreis sollten auch Versicherungsbeiträge, Steuer, Kraftstoffverbrauch und Wartung berücksichtigt werden. Junge Fahrer zahlen oft höhere Prämien. Haftpflichtversicherungen für Fahranfänger können bis zu 120 Prozent teurer sein als für erfahrene Autofahrer
Beim Kauf eines Gebrauchtwagens ist eine professionelle Bewertung sinnvoll. Ein KFZ Sachverständiger kann versteckte Mängel aufdecken und den realen Fahrzeugwert einschätzen. Auch die Wartungshistorie sollte genau geprüft werden. Ein regelmäßig gewartetes Fahrzeug ist in der Regel langlebiger und verursacht weniger Folgekosten. Zudem hilft eine Probefahrt, den Zustand und das Fahrverhalten des Autos zu beurteilen. Auch auf Details wie Reifenprofil und Bremsbeläge sollte geachtet werden, da sie die Sicherheit direkt beeinflussen.
Neuwagen oder Gebrauchtwagen: Vor- und Nachteile abwägen
Die Gebrauchtwagen machen in Deutschland den Großteil der Käufe aus. Mit durchschnittlich 11.720 Euro Anschaffungskosten sind sie oft erschwinglicher als Neuwagen. Diese kosten laut DAT-Report 2023 im Durchschnitt etwa 37.790 Euro. Für Fahranfänger sind Gebrauchtwagen daher oft die erste Wahl. Modelle mit niedrigem Verbrauch und geringem Schadstoffausstoß bieten zudem steuerliche Vorteile.
Gebrauchtwagen mit geringer Laufleistung sind oft eine gute Wahl. Fahrzeuge mit weniger als 50.000 Kilometern sind in der Regel zuverlässiger. Zudem haben sie meist einen geringeren Verschleiß. Ein Blick auf die Fahrzeughistorie gibt Aufschluss über Unfälle oder größere Reparaturen. Bei Neuwagen locken Rabatte, insbesondere bei Jahreswagen oder Vorführmodellen. Diese Kombination aus Neuwagentechnik und reduzierten Preisen bietet ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.
Probefahrt und technische Überprüfung sind Pflicht
Eine Probefahrt gibt wichtige Einblicke in den Zustand des Fahrzeugs. Geräusche, Fahrverhalten und Komfort lassen sich nur bei einer Fahrt beurteilen. Etwa 35 Prozent der Autokäufer verzichten darauf, was ein Risiko darstellt. Bremsen, Lenkung und die Funktion von Elektronik sollten getestet werden. Auch der Blick unter die Motorhaube zeigt, ob das Auto gepflegt wurde.
Unabhängige Prüfungen, zum Beispiel beim TÜV, kosten zwischen 100 und 150 Euro. Sie decken Mängel auf und schaffen Vertrauen beim Kauf. Fahrzeuge mit einer frischen Hauptuntersuchung bieten zusätzliche Sicherheit. Auch die Überprüfung der Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) hilft, Diebstähle oder Manipulationen zu erkennen. Wer diese Schritte einhält, minimiert Risiken und maximiert den Fahrspaß.
Formalitäten klären und Dokumente prüfen
Beim Autokauf spielen die richtigen Dokumente eine entscheidende Rolle. Die Zulassungsbescheinigung Teil I und II sowie der aktuelle TÜV-Bericht sind unerlässlich. Ein vollständiges Serviceheft gibt Auskunft über durchgeführte Wartungen. Der Kaufvertrag sollte schriftlich alle Vereinbarungen festhalten. Unvollständige Papiere können zu Problemen bei der Anmeldung führen.
Originaldokumente sollten immer vorgelegt werden. Fahrzeuge mit unvollständigen Papieren könnten rechtliche oder finanzielle Risiken bergen. Auch die Anzahl der Schlüssel ist relevant. Ein Fahrzeug sollte mindestens zwei Schlüssel haben. Käufer können durch einen klaren Vertrag, geprüfte Papiere und eine gründliche Prüfung des Autos sicherstellen, dass der Autokauf ein voller Erfolg wird.