Berechnung des Bremsweges über die Führerscheinformeln

Der Bremsweg kann über Leben und Tod entscheiden. Hier erfährst du, wie du Brems- und Anhalteweg berechnest.

Führerschein-Formeln: so lässt sich der Bremsweg berechnen

Der Bremsweg zählt zu den wichtigsten Formeln für die Führerscheinprüfung und ist im Fahralltag unverzichtbar. Und nicht nur er zählt: Der Anhalteweg setzt sich aus dem Bremsweg und dem Reaktionsweg zusammen und bezeichnet die Strecke vom Erkennen der Gefahr bis zum vollständigen Stopp. Hier erklären wir dir, wie die verschiedenen Führerscheinformeln berechnet werden und warum sie so wichtig sind.
 

Richtig rechnen rettet Leben

Was hat die Fahrschule eigentlich mit Mathematik zu tun? Eine ganze Menge – und auch im Fahralltag benötigst du ab und an die richtige Gleichung. Keine Sorge: Mit ein wenig Fahrpraxis wirst du Brems-, Reaktions- und Anhalteweg immer sicherer einschätzen können. Zu Anfang hilft dir die Berechnung weiter. Und in der theoretischen Prüfung benötigst du die Führerscheinformel ohnehin. Dabei ranken sich so einige Mythen um die korrekte Berechnung: Was ist denn nun wichtiger der Bremsweg oder der gesamte Anhalteweg?Es gibt noch viele weitere Fragen, die in diesem Zusammenhang einem in den Kopf kommen: Gibt es Unterschiede in der Berechnung oder sind die Formeln gleich? Welche Rolle spielt die Geschwindigkeit, kommen nicht noch weitere Faktoren hinzu wie etwa der Straßenbelag, Nässe oder Glätte? Wir helfen dir bei der Beantwortung aller Fragen.
 

Der Bremsweg als Faktor zur Berechnung des Anhaltewegs

 
Bei einem plötzlichen Bremsmanöver entscheidet jeder Meter. Rund 2,6 Millionen Verkehrsunfälle zählt das Bundesverkehrsministerium jährlich allein in Deutschland. Dabei spielen Fehleinschätzungen des Anhaltewegs eine zentrale Rolle.
 
Dieser setzt sich aus zwei Faktoren zusammen:
  • 1. dem Reaktionsweg
  • 2. dem Bremsweg

Der Bremsweg errechnet sich aus der Strecke, die dein Auto von dem Moment der Betätigung der Fußbremse bis zum vollständigen Stopp zurücklegt.Die Bremszeit ist dabei die Zeitspanne, die inklusive des Bremsvorgangs vergeht. Wie lange sie dauert, hängt vor allem von deiner Geschwindigkeit ab. Auch Verzögerungen in der Reaktion spielen eine Rolle. Der Bremsweg wiederum wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst wie der Beschaffenheit der Straße, den Wetterbedingungen, dem technischen Zustand des Fahrzeugs und der Bremsstärke. So verlängert sich der Bremsweg bei nasser Fahrbahn, bei Bergfahrten oder durch abgefahrene Reifen. Unter „normalen“ Bedingungen, also bei trockener, ebener Fahrbahn, einem guten technischen Zustand des Autos und einer mittelstarken Bremsung, berechnest du den Bremsweg mit dieser Faustformel:

Geschwindigkeit in km/h : 10 x Geschwindigkeit in km/h : 10 = Bremsweg in Metern

Ein Beispiel: Du bist mit 50 km/h unterwegs. Der Bremsweg beträgt dementsprechend 25 Meter (50 : 10 x 50 : 10 = 25). Bei Gefahr fällt die Bremsung stärker aus.

Es gibt daher eine weitere Führerscheinformel zur Berechnung des Gefahrenbremswegs:

Geschwindigkeit in km/h : 10 x Geschwindigkeit in km/h : 10 / 2 = Bremsweg in Metern.

 
Bleiben wir bei unserem Beispiel einer Bremsung bei 50 km/h, ergibt sich ein Gefahrenbremsweg von 12,5 Metern. Die Bremse wird hier mit voller Kraft betätigt. Der tatsächliche Bremsweg kann jedoch deutlich länger ausfallen!

 

Je schneller du unterwegs bist, desto länger ist dein Bremsweg:

  • 80km/h = 64 Meter Bremsweg
  • 130km/h = 169 Meter Bremsweg
  • 160km/h = 324 Meter Bremsweg

Ein weiterer Weg, der für den Anhalteweg eine Rolle spielt, ist der Reaktionsweg. Schauen wir uns diesen genauer an.

Der Reaktionsweg – vom Erkennen zum Bremsen

Zwei Punkte sind für den Reaktionsweg wichtig: Die Reaktionszeit, also die Zeitspanne, die du benötigst, um zu erkennen, dass es angesagt ist, auf die Bremse zu treten, und die tatsächliche Reaktion, sprich, der Vorgang, die Bremse zu betätigen. Unter idealen Bedingungen beträgt der Reaktionsweg im Durchschnitt eine Sekunde.Dieser Weg kann jedoch ebenso verlängert werden. Vor allem deine körperliche Verfassung nimmt darauf Einfluss, d.h. etwa Müdigkeit, Ablenkung, Medikamente oder gar Drogen. Vergiss dabei nicht, dass innerhalb von einer Sekunde, in der du nicht konzentriert warst, dein Auto eine lange Strecke zurückgelegt haben könnte.
Bei 80 km/h sind es 24 Meter. Die Formel zur Berechnung des Reaktionswegs lautet dementsprechend wie folgt:
 

 Geschwindigkeit in km/h : 10 x 3 = Reaktionsweg in Metern

Bist du mit 50 km/h unterwegs, beträgt der Reaktionsweg entsprechend 15 Meter, bei 100 km/h sind es 30, bei 160 km/h bereits 48 Meter.

 

Wege bis zum Stillstand

Der Anhalteweg setzt sich aus Reaktions- und Bremsweg zusammen. Er beschreibt damit die Strecke vom Erkennen, dass du Bremsen solltest, bis zum Stillstand des Fahrzeugs. Auch er lässt sich nicht individuell errechnen, denn er hängt von verschiedenen Faktoren ab, von deiner Fitness bis zur Beschaffenheit der Fahrbahn.
 
Unter idealen Bedingungen errechnest du den Anhalteweg nach folgender Faustregel:
Geschwindigkeit in km/h : 10 x (Geschwindigkeit in km/h : 10 + Geschwindigkeit in km/h : 10 x 3 = Anhalteweg in Metern
 
Bist du mit 100 km/h unterwegs, beträgt dein Anhalteweg 130 Meter. Der Wert setzt sich zusammen aus 30 Metern Reaktionsweg und 100 Meter Bremsweg. Bei Gefahr, also einer stärkeren Bremsung, beträgt der Anhalteweg 80 Meter.
 
Die Formel lautet:
Geschwindigkeit in km/h : 10 x Geschwindigkeit in km/h : 10 : 2 x Geschwindigkeit in km/h : 10 x 3 = Anhalteweg in Metern bei Gefahrbremsung.
 
Der Reaktionsweg bleibt in diesem Fall gleich bei 30 Metern. Durch die stärkere Bremsung verkürzt sich lediglich der Bremsweg.
 
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