Worauf beim Kauf eines Fahrschulfahrzeugs zu achten ist - Quelle: Freepik

Fahrschulen: Worauf beim Kauf eines Fahrschulfahrzeugs zu achten ist

Für viele Jugendliche ist es der erste Schritt in die Freiheit und Unabhängigkeit: Der Führerschein. Doch bevor es soweit ist, müssen Fahrschüler zahlreiche Fahrstunden absolvieren, um die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erlernen. Dabei spielt das Fahrschulfahrzeug eine entscheidende Rolle. Es sollte nicht nur sicher und zuverlässig sein, sondern auch den Anforderungen der Fahrschüler gerecht werden. Doch worauf sollten Fahrschulen beim Kauf eines Fahrschulfahrzeugs achten? 


Sicherheit geht vor 

Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl eines Fahrschulfahrzeugs ist die Sicherheit. Fahrschüler sollten in einem sicheren und gut ausgestatteten Fahrzeug ihre Fahrstunden absolvieren können. Dabei sollten moderne Sicherheitsfunktionen wie Airbags, Anti-Blockier-Systeme (ABS) und elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) Standard sein. Ein automatisches Notbremssystem kann ebenfalls dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit der Fahrschüler zu erhöhen. 

Auch die passive Sicherheit spielt eine wichtige Rolle. Dazu zählen unter anderem eine gute Karosseriestruktur und eine ausreichende Crashsicherheit. Im Falle eines Unfalls sollte das Fahrschulfahrzeug die Insassen bestmöglich schützen. Die Fahrschule sollte daher ein Fahrzeug auswählen, das in Crashtests gute Bewertungen erzielt hat. 

Sicherheit ist nicht nur beim Fahren, sondern auch bei der Bedienung des Fahrzeugs wichtig. Eine klar und gut strukturiertes Armaturenbrett sowie eine einfache Bedienung der Bedienelemente tragen dazu bei, dass Fahrschüler sich auf das Fahren konzentrieren können, ohne von komplizierter Technik abgelenkt zu werden. 

Zuverlässigkeit und Wartung 

Ein Fahrschulfahrzeug muss jederzeit zuverlässig funktionieren. Ausfallzeiten aufgrund von technischen Problemen können nicht nur den Fahrplan der Fahrschüler durcheinanderbringen, sondern auch die Sicherheit gefährden. Eine regelmäßige Wartung und Inspektion des Fahrzeugs ist daher unerlässlich. Die Fahrschule sollte sich bei der Auswahl eines Fahrzeugs daher nicht nur von den Kosten, sondern auch von der Qualität des Services des Herstellers oder Händlers leiten lassen. 

Fahrbarkeit und Komfort 

Ein Fahrschulfahrzeug sollte einfach zu fahren sein, um den Schülern das Erlernen der Fahrtechniken zu erleichtern. Eine gute Sichtbarkeit, ein gutes Handling und eine einfache Bedienung sind hier wichtig. Insbesondere bei Fahranfängern kann ein unübersichtliches Fahrzeug schnell zu Unsicherheit und Fehler führen. Ein übersichtlicher Innenraum sowie eine gute Rundumsicht tragen dazu bei, dass Fahrschüler das Verkehrsgeschehen gut im Blick haben und schnell auf unvorhergesehene Situationen reagieren können. 

Auch der Komfort spielt eine wichtige Rolle. Schließlich müssen Fahrschüler oft mehrere Stunden im Fahrschulfahrzeug verbringen. Ein guter Sitzkomfort, eine angenehme Klimatisierung und ein gutes Audio- und Navigationssystem können dazu beitragen, dass Fahrschüler sich wohlfühlen und konzentriert bleiben. 

Kosten und Wirtschaftlichkeit 

Bei der Auswahl des Fahrzeugs für eine Fahrschule sollte auch ein besonderes Augenmerk auf die Betriebskosten gelegt werden. Diese können je nach Modell und Ausstattung sehr unterschiedlich ausfallen und die Wirtschaftlichkeit der Fahrschule stark beeinflussen. 

Ein wichtiger Kostenfaktor ist der Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs. Fahrschulen sollten sich für ein Fahrzeug mit möglichst geringem Verbrauch entscheiden, um die Kosten für den Treibstoff so gering wie möglich zu halten. Hierbei spielen auch Aspekte wie der Antrieb und die Emissionsklasse eine Rolle, da moderne und umweltfreundliche Antriebe oftmals auch einen geringeren Verbrauch aufweisen.  Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, Ihre Fahrschule an der Tankstelle Geld sparen kann, dann lesen Sie doch unseren Artikel: „Wie Fahrschulen beim Tanken sparen können“.

Das richte Fahrschulfahrzeug finden – Quelle: unsplash stephan_mahlke

Neben den Kraftstoffkosten müssen auch die Wartungskosten des Fahrzeugs beachtet werden. Ein Fahrzeug mit einer guten Qualität und einem zuverlässigen Motor kann hier langfristig Kosten einsparen. Es empfiehlt sich, ein Fahrzeug zu wählen, für das Ersatzteile und Reparaturen leicht verfügbar sind. Auch die Wahl eines Herstellers, der für seine langlebigen und robusten Fahrzeuge bekannt ist, kann sich langfristig auszahlen. 

Die Versicherungskosten für das Fahrzeug sind ebenfalls ein wichtiger Faktor bei den Betriebskosten. Die Versicherungsprämie hängt von verschiedenen Faktoren wie der Fahrzeugklasse, dem Alter des Fahrzeugs und der Schadenshistorie ab. Es kann sinnvoll sein, sich für ein Fahrzeug mit einer niedrigeren Typklasse zu entscheiden, um die Versicherungskosten zu senken. Zudem kann eine höhere Selbstbeteiligung bei der Versicherung ebenfalls die Kosten reduzieren. Welche Versicherungen Sie sonst noch für Ihre Fahrschule benötigen, erfahren Sie in unserem Artikel: „Fahrschule versichern: Welche Versicherungen benötigen Sie als Fahrschulbetreiber?“.

Fahrschulen sollten bei der Wahl ihres Fahrzeugs, also nicht nur auf den Anschaffungspreis achten, sondern auch die langfristigen Betriebskosten berücksichtigen. Ein Fahrzeug mit niedrigen Betriebskosten kann die Wirtschaftlichkeit der Fahrschule steigern und somit langfristig zu einem erfolgreichen Geschäftsbetrieb beitragen.

Umweltfreundlichkeit

Umweltverträglichkeit ist ein weiterer wichtiger Faktor, den Fahrschulen bei der Auswahl ihres Fahrzeugs berücksichtigen sollten. In Zeiten des Klimawandels und der zunehmenden Umweltverschmutzung wird es immer wichtiger, auch im Bereich des Verkehrs umweltbewusster zu handeln. Fahrzeuge mit einem niedrigen Schadstoffausstoß und einem effizienten Kraftstoffverbrauch sind daher zu bevorzugen. 

Moderne Fahrschulfahrzeuge sind in der Regel mit umweltfreundlichen Technologien wie Hybrid- oder Elektromotoren ausgestattet. Diese bieten nicht nur eine umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Benzin- oder Dieselfahrzeugen, sondern können auch dazu beitragen, die Betriebskosten zu senken. Zudem bieten sie den Fahrschülern die Möglichkeit, sich mit den neuesten Technologien vertraut zu machen und für eine umweltbewusste Fahrweise zu sensibilisieren. 

Auch alternative Antriebsarten wie Wasserstoff- oder Erdgasfahrzeuge werden zunehmend beliebter. Diese bieten eine noch umweltfreundlichere Alternative zu Hybrid- oder Elektrofahrzeugen und sind besonders für Fahrschulen interessant, die sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz engagieren wollen. 

Darüber hinaus können Fahrschulen auch durch eine effiziente Fahrweise und eine regelmäßige Wartung dazu beitragen, den Schadstoffausstoß und den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Ein bewusster Umgang mit dem Fahrzeug und eine vorausschauende Fahrweise können dazu beitragen, den Kraftstoffverbrauch zu senken und somit auch die Umweltbelastung zu reduzieren. 

Insgesamt sollten Fahrschulen bei der Auswahl ihres Fahrzeugs nicht nur auf die Sicherheit, Zuverlässigkeit, Fahrbarkeit und Wirtschaftlichkeit achten, sondern auch die Umweltverträglichkeit im Blick haben. Moderne umweltfreundliche Technologien wie Hybrid- oder Elektroantriebe bieten eine umweltbewusste Alternative zu herkömmlichen Benzin- oder Dieselfahrzeugen und können auch dazu beitragen, die Betriebskosten zu senken. Fahrschulen sollten daher eine sorgfältige Abwägung zwischen den verschiedenen Faktoren vornehmen und das für ihre Bedürfnisse am besten geeignete Fahrzeug wählen.

Die passende Fahrzeuggröße

Ein weiterer wichtiger Faktor, den Fahrschulen bei der Auswahl ihres Fahrzeugs berücksichtigen sollten, ist die Größe des Fahrzeugs. Hierbei ist es wichtig, die Zielgruppe der Fahrschule im Blick zu haben und das Fahrzeug entsprechend anzupassen. 

Für Schüler, die sich für den Führerschein der Klasse B (PKW) interessieren, reicht in der Regel ein Kleinwagen aus. Diese Fahrzeuge sind nicht nur handlich und leicht zu fahren, sondern auch in der Anschaffung und im Unterhalt günstiger als größere Fahrzeuge. Zudem können Fahrschüler mit einem Kleinwagen die notwendigen Fahrstunden auf engen Straßen und in städtischen Gebieten absolvieren, wo sie später häufiger fahren werden. 

Fahrschulfahrzeug – Quelle: pexels markus_spiske

Für den Führerschein der Klasse C (LKW) oder D (Bus) sind hingegen größere Fahrzeuge notwendig. Hier sollten Fahrschulen darauf achten, dass das Fahrzeug den Anforderungen der jeweiligen Führerscheinklasse entspricht und über ausreichend Platz und Komfort verfügt. Zudem sollten die Fahrzeuge entsprechend der Bestimmungen des Gesetzgebers mit den notwendigen technischen Einrichtungen wie z.B. speziellen Spiegeln und Rückfahrkameras ausgestattet sein. 

Darüber hinaus sollten Fahrschulen auch die Bedürfnisse ihrer Schüler berücksichtigen. Wenn die meisten Schüler beispielsweise in ländlichen Gegenden wohnen, kann ein größeres Fahrzeug von Vorteil sein, um sie auf Fahrten über Land an unterschiedliche Straßenverhältnisse und Fahrbedingungen zu gewöhnen. Andererseits kann ein kleineres Fahrzeug für Schüler in städtischen Gebieten von Vorteil sein, um ihnen das Manövrieren in engen Straßen und das Parken zu erleichtern. 

Insgesamt sollten Fahrschulen bei der Auswahl ihres Fahrzeugs die Zielgruppe und die Bedürfnisse ihrer Schüler im Blick haben. Die Größe des Fahrzeugs sollte entsprechend angepasst werden, um ein effektives und sicheres Fahrtraining zu ermöglichen.

Technische Besonderheiten

Die technischen Besonderheiten eines Fahrschulfahrzeugs spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Auswahl des richtigen Modells. Einige der wichtigsten technischen Merkmale sind: 

  • Doppelte Bedienelemente: Fahrschulfahrzeuge sollten über doppelte Bedienelemente verfügen, damit der Fahrlehrer jederzeit eingreifen und das Fahrzeug kontrollieren kann. Dadurch kann die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht werden. 
  • Verstellbares Lenkrad und Sitz: Ein verstellbares Lenkrad und Sitz ist wichtig, damit sich das Fahrzeug an verschiedene Schüler anpassen kann. Eine optimale Sitzposition und eine bequeme Handhabung des Lenkrads sind wichtig für eine korrekte Bedienung des Fahrzeugs und um eine optimale Sicht auf die Straße zu haben. 
  • Bremsassistenten: Bremsassistenten können die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen, da sie im Notfall eine schnelle Bremsreaktion ermöglichen. Ein Fahrschulfahrzeug mit einem Bremsassistenten kann Schülern helfen, sich schneller an kritische Situationen im Straßenverkehr zu gewöhnen und schneller zu reagieren. 
  • Verstellbare/ zusätzliche Spiegel: Zusätzliche Spiegel für den Fahrlehrer sind wichtig, damit der Fahrlehrer eine optimale Sicht auf den Verkehr hinter dem Fahrzeug hat und die Schüler auch ihre Spiegel optimal einstellen können. 
  • Rückfahrkamera: Eine Rückfahrkamera ist ein sehr hilfreiches Feature für Fahrschulfahrzeuge. Sie ermöglicht es dem Fahrlehrer, das Fahrzeug sicher und präzise zu parken und den Schülern zu zeigen, wie man rückwärts fährt. 
  • Schaltanzeige: Eine Schaltanzeige kann Schülern dabei helfen, den richtigen Gang im richtigen Moment zu wählen. Dies kann dazu beitragen, dass Schüler schneller lernen, wie man ein Fahrzeug schaltet und dass sie ein optimales Fahrverhalten entwickeln. 
  • Assistenzsysteme: Moderne Assistenzsysteme, wie zum Beispiel ein Abstandswarner oder ein Spurhalteassistent, können die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen und dazu beitragen, dass Schüler schneller lernen, wie man sich sicher im Verkehr bewegt. 

Zusammenfassend, sollten Fahrschulen bei der Auswahl ihres Fahrzeugs auf eine Kombination aus Sicherheitsmerkmalen und technischen Besonderheiten achten, um ein optimales Lernumfeld für ihre Schüler zu schaffen und eine hohe Qualität des Unterrichts zu gewährleisten.


Fazit 

Beim Kauf eines Fahrschulfahrzeugs sollten Fahrschulen die Sicherheit, Zuverlässigkeit, Fahrbarkeit und Wirtschaftlichkeit des Fahrzeugs im Blick haben.
Moderne Sicherheitsfunktionen wie Airbags, ABS und ESC sollten Standard sein, ebenso wie eine gute passive Sicherheit. Ein zuverlässiger Service des Herstellers oder Händlers sowie regelmäßige Wartung sind unerlässlich. Eine gute Fahrbarkeit und ein angenehmer Komfort tragen dazu bei, dass Fahrschüler sich wohlfühlen und konzentriert bleiben. Bei der Auswahl des Fahrzeugs sollten Fahrschulen auch die Kosten und Wirtschaftlichkeit des Fahrzeugs berücksichtigen und eine sorgfältige Abwägung zwischen Komfort, Platzangebot und Kosten vornehmen. Insgesamt ist der Kauf eines Fahrschulfahrzeugs eine Investition in die Zukunft der Fahrschüler und der Fahrschule selbst. Mit einem sicheren, zuverlässigen und komfortablen Fahrzeug können Fahrschulen dazu beitragen, dass Fahrschüler die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse erlernen, um sicher und selbstbewusst am Straßenverkehr teilzunehmen.