Sie denken darüber nach Fahrlehrer zu werden? Hier erhalten Sie die wichtigsten Informationen zur Ausbildung als Fahrlehrer, sowie zu den Voraussetzungen, Kosten und Möglichkeiten der Förderung.
Gründe um Fahrlehrer zu werden
Fahrlehrer haben exzellente Berufsaussichten. Egal ob in der Stadt oder auf dem Land, Fahrschulen gibt es überall und Fahrlehrer sind auf dem Arbeitsmarkt immer gefragt.
Als Fahrlehrer erwartet Sie ein abwechslungsreicher Berufsalltag mit viel Flexibilität, aber auch einer hohen Verantwortung. Nach nur einem Jahr Ausbildung haben Sie bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung und können als angestellter Fahrlehrer arbeiten. Später können Sie sich auch selbständig machen und Ihre eigene Fahrschule eröffnen. Und wie Ihre Arbeitszeiten dann aussehen, können Sie gerne in unserem Artikel „Fahrlehrer Arbeitszeiten“ nachlesen.
Was macht ein Fahrlehrer?
Fahrlehrer bringen anderen Menschen das ordnungsgemäße und sichere Führen von motorisierten Fahrzeugen bei.
Im theoretischen Unterricht bereiten Sie die Fahrschüler auf ihre Theorieprüfung vor. Hier vermitteln Sie den Schülern die Verkehrsregeln, wie Fahrzeuge technisch funktionieren, die Bedeutung der Straßenschilder und vieles mehr.
Im praktischen Unterricht üben Sie dann mit ihren Fahrschülern das Fahren und bringen ihnen zum Beispiel das Anfahren, das Bremsen oder das Einparken bei. Sie beobachten und schulen das Fahrverhalten ihrer Schüler und können, wenn nötig, jederzeit eingreifen.
Zusätzlich gehört es zu Ihren Aufgaben, bei der praktischen Prüfung eines Fahrschülers dabei zu sein. Hier gibt zwar der Prüfer auf der Rücksitzbank die Anweisungen, Sie sitzen aber wie in den Fahrstunden auf dem Beifahrersitz.
Abhängig von der Größe und dem strukturellen Aufbau der Fahrschule in der Sie tätig sind, können neben dem Unterrichten auch organisatorische Aufgaben anfallen. Dazu gehören u.a. die Planung der Unterrichtseinheiten mit Ihren Schülern.
Zu wem passt der Beruf eines Fahrlehrers?
Als Fahrlehrer ist es von Vorteil über gute Menschenkenntnisse und Einfühlungsvermögen zu verfügen, um auf jeden Schüler individuell eingehen zu können. Auch die hektischste Situation oder der ängstlichste Fahrschüler, sollten Sie nicht aus der Ruhe bringen können.
Zudem ist eine Affinität für Fahrzeuge und Technik hilfreich, da Sie nicht nur sicher im Fahren von Fahrzeugen, sondern auch über deren technische Funktionsweisen Bescheid wissen sollten.
Außerdem sollten Sie ein gewisses Talent für Organisation und Planung mitbringen, um Unterricht und Fahrstunden effektiv planen zu können.
Voraussetzungen
- Mindestalter ist 21 Jahre
- Geistige und körperliche Eignung (Nachweis durch ärztliches Gutachten)
- Persönliche Eignung (Führungszeugnis)
- Mindestens ein Hauptschulabschluss
- Eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein gleichwertiger Abschluss (Abitur, Fachabitur)
- Die Fahrerlaubnis der jeweiligen Klasse, die Sie unterrichten möchten.
- Mindestens 3 Jahre Fahrpraxis in der Klasse B (2 Jahre für die anderen Klassen)
Fahrlehrerausbildung
Um in einer Fahrschule als Fahrlehrer unterrichten zu dürfen, ist eine Ausbildung zum Fahrschullehrer nötig. Fahrlehrer sind staatlich anerkannte Lehrkräfte.
Im Fahrlehrergesetz (FahrlG) werden die Voraussetzungen zum Erwerb der Fahrlehrerlaubnis, sowie die Ausbildung und Berufsausübung von Fahrlehrern geregelt.
Wie beim Erwerb des Führerscheins, besteht auch die Ausbildung zum Fahrlehrer aus einem theoretischen und einem praktischem Teil. Der theoretische Teil der Ausbildung, dauert etwa 8 Monate, gefolgt von mindestens 4 Monaten Praktikum in einer Ausbildungsfahrschule. Die komplette Ausbildung zum Fahrlehrer kann also innerhalb nur eines Jahres absolviert werden.
Für den theoretischen Teil, müssen einige Theoriestunden zu verschiedenen, vom Gesetz festgelegten Themengebieten, besucht werden. Diese Inhalte sind dann später Teil der Prüfung.
Zu den Themen gehören u.a.:
- Fahren: Erweiterung und Verbesserung von Fahrfähigkeiten mit besonderem Fokus auf Sicherheit, Vorschriftsmäßigkeit und Umweltschutz.
- Technik: Fahrzeugtechnik, Fahrphysik, Umwelttechnik
- Verkehrspädagogik: pädagogische Grundlagen und Lernpsychologie
- Umwelt: Grundsätze für umweltbewusstes und kraftstoffsparendes Fahren
- Recht: Kenntnisse über das deutsche Rechtssystem und Verkehrsrecht werden vertieft
- Verkehrsverhalten: Beobachtungsgabe, Fahrverhalten vermitteln
Nach Bestehen der theoretischen Prüfung, beginnt der praktische Teil der Ausbildung. Hier absolvieren Sie ein Praktikum in einer Ausbildungsfahrschule. Nun beginnen Sie, selbstständig in einer Fahrschule in Theorie und Praxis auszubilden, wobei Ihnen ein erfahrener Fahrlehrer zur Seite steht.
Abgeschlossen wird die Ausbildung zum Fahrlehrer, durch sogenannte Lehrproben (Fahrlehrerprüfung). Werden diese bestanden, erhalten Sie den Fahrlehrerschein auf Probe.
Im Laufe der Ausbildung und um diese abzuschließen, müssen insgesamt 5 Prüfungen bestanden werden:
Kosten um Fahrlehrer zu werden
Die Kosten für die Ausbildung zum Fahrlehrer können je nachdem, in welcher Region und bei welcher Ausbildungsstätte Sie die Ausbildung absolvieren, stark variieren.
Insgesamt sollten Sie mindestens 10.000-15.000€ für die Ausbildung einkalkulieren. Dies ist allerdings nur ein Richtwert, da es für die Kosten keine einheitliche Regelung gibt.
In der Regel wird die Ausbildung aber gefördert und die Kosten werden zum Teil oder komplett übernommen.
Möglichkeit zu Förderung & Finanzierung der Ausbildung
Die hohen Kosten sollten Sie nicht abschrecken, da es für die Ausbildung zum Fahrlehrer verschiedene Möglichkeiten der Förderung und Finanzierung gibt.
Für Arbeitssuchende, kann die Agentur für Arbeit gegebenenfalls einen Bildungsgutschein gewähren. So würden alle Kosten für die Ausbildung übernommen.
Wenn Sie bereits anderweitig beschäftigt sind, nun aber Fahrlehrer werden wollen, kann ein Aufstiegs-Bafög beantragt werden. 40% der Kosten würden hierbei direkt übernommen und den Rest erhalten Sie in Form eines Darlehens. Allerdings müssen, bei bestandener Prüfung, wiederum nur 40% davon zurückgezahlt werden.
Weitere Formen der Förderung bieten die Deutsche Rentenversicherung, sowie der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr.
Nach der Ausbildung
Gratulation, Sie haben es Geschafft, Sie sind jetzt offiziell Fahrlehrer.
Was kommt als nächstes? Wenn eine existierende Fahrschule Ihre Ausbildung finanziert hat, dann arbeiten Sie für die nächsten Jahre bestimmt bei dieser Fahrschule. Wenn Sie sich aber unabhängig ausbilden lassen haben, dann haben Sie konkret zwei Optionen:
Eine Eigene Fahrschule gründen
Nach zwei Jahren Berufserfahrung, können Sie Ihre eigene Fahrschule gründen. Eine eigene Fahrschule ermöglicht Ihnen mehr Freiheit, da Sie selbst über alles entscheiden. Die Selbständigkeit bringt aber auch andere Herausforderungen mit sich, weil Sie nun auch für administrative Prozesse verantwortlich sind. Die wichtigsten Informationen und Tipps zum Eröffnen einer eigenen Fahrschule haben wir bereits in unserem Artikel Fahrschule gründen – so machen Sie sich als Fahrlehrer selbstständig für Sie zusammengetragen.
Bei einer Fahrschule bewerben
Bevor Sie sich mit Ihrer eigenen Fahrschule selbstständig machen können, brauchen Sie mindestens 2 Jahre Berufserfahrung als angestellter Fahrlehrer. Wenn Sie sich bei einer Fahrschule bewerben, können Sie sich im Vorfeld einen Eindruck über das Arbeitsklima verschaffen. Sie können sich zum Beispiel die sozialen Medien der Fahrschule ansehen und eventuell einen Einblick bekommen.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Plattformen für die Arbeitgeberbewertung wie z.B. Kununu. Hier können Sie sich vorab einen Überblick über die Unternehmenskultur verschaffen.
Oft ist es auch eine gute Idee, einfach mal vorbeizuschauen und “Hallo” zu sagen.
Innovative Fahrschule (Software)
Ihr Arbeitsalltag wird deutlich angenehmer sein, wenn Sie bei einer Fahrschule arbeiten die eine innovative Fahrschulsoftware nutz. Mit der richtigen Software werden administrative Aufgaben automatisiert und Sie sparen sich den kompletten Papierkram.
Fragen Sie beim Vorstellungsgespräch nach, ob die Fahrschule eine moderne Fahrschulverwaltungssoftware hat und eine Theorie App für Fahrschüler anbietet.
Einen extra Punkt gibt es, wenn die Fahrschule mit ClickClickDrive arbeitet. ClickClickDrive bietet eine 360° Plattform zur Verwaltung von Fahrschulen an. Das Angebot umfasst
- Verwaltungssoftware
- Theorie App
- Fahrlehrer App
- Unterrichtssoftware
Mehr zu unseren Angeboten erfahren Sie hier.
Als Fahrlehrer erwartet Sie, nach kurzer Ausbildungszeit, ein spannender Berufsalltag, mit guten Verdienstmöglichkeiten. Wir hoffen das dieser Artikel, mit den wichtigsten Informationen zur Fahrlehrerausbildung, hilfreich war und Ihnen dabei helfen kann Fahrlehrer zu werden.
Für Feedback oder Fragen können Sie sich jederzeit an uns wenden.
ClickClickDrive GmbH,
c/o Factory Berlin, Rheinsberger Str. 76/77, 10115 Berlin
030 56837631
Was sind die Voraussetzungen um Fahrlehrer zu werden?
- Mindestalter ist 21 Jahre
- Geistige und körperliche Eignung (Nachweis durch ärztliches Gutachten)
- Persönliche Eignung (Führungszeugnis)
- Mindestens ein Hauptschulabschluss
- Eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein gleichwertiger Abschluss (Abitur, Fachabitur)
- Die Fahrerlaubnis der jeweiligen Klasse, die Sie unterrichten möchten.
- Mindestens 3 Jahre Fahrpraxis in der Klasse B (2 Jahre für die anderen Klassen)
Wie lange dauert die Ausbildung zum Fahrlehrer?
Die Ausbildung zum Fahrlehrer dauert in der Regel 12 Monate. Das Nichtbestehen einzelner Prüfungen, die Teil der Ausbildung sind, kann die Ausbildung hinauszögern.
Wie alt muss ich sein, um Fahrlehrer zu werden?
Um eine Ausbildung als Fahrlehrer zu beginnen, müssen Sie mindestens 21 Jahre alt sein.
Wie viel verdient ein Fahrlehrer im Monat?
Das Gehalt eines Fahrlehrers variiert. So kann der Stundenlohn zwischen 12,50€ und 22€ liegen. Wenn du jedoch näheres zum Gehalt eines Fahrlehrers wissen willst, dann schau dir doch mal unseren Artikel „Fahrlehrer Gehalt – Was verdient ein Fahrlehrer?“ an.
Wie sind die Arbeitszeiten als Fahrlehrer?
Fahrlehrer haben flexible Arbeitszeiten. Ein Fahrlehrer legt sich seine Arbeitszeiten wie es seiner oder ihrer Meinung nach am besten passt. Aber es gibt auch ein paar regeln an die sie sich halten müssen. Die Nachtfahrten dürfen nämlich nur nach Sonnenuntergang stattfinden. Das bedeutet, dass es im Sommer manchmal auch spät werden kann bei der Arbeit. Mehr dazu in unserem Artikel Fahrlehrer Arbeitszeiten – Wie sehen die Arbeitszeiten eines Fahrlehrers aus?