10 typische Fehler in der Fahrprüfung – und wie du sie vermeidest

Quelle: Pexels

Prüfungsstress ade: Diese zehn Fahrfehler solltest du kennen

Der große Tag wirkt oft wie ein Scheinwerfer, jedes Zögern leuchtet plötzlich hell auf. Du fühlst den Blick des Prüfers im Nacken, das Herz trommelt im Takt der Blinker. Trotzdem entscheidet nicht der Puls – dein Verhalten auf Asphalt gibt den Ausschlag. Die hier versammelten zehn Stolpersteine treten in deutschen Fahrprüfungen am häufigsten auf. Du erfährst, wie du sie konsequent umgehst und welche technische Neuerung seit 2022 sogar das Bewertungsverfahren modernisiert. Pack die Nervosität beiseite, lies aufmerksam – und erreiche den Parkplatz der bestandenen Prüfung im ersten Anlauf.

Fehler 1 bis 5 – Routine ersetzt keine Aufmerksamkeit

Fehler 1: Spiegel vergessen. Viele Fahrschüler schauen zwar beim Losfahren kurz in den Innenspiegel, danach schweift der Blick stur nach vorn. Prüfer registrieren jede 20-30 Sekunden ohne kontrollierenden Blick seitwärts. Gewöhne dir an, vor jedem Spurwechsel, Abbiegen und nach längeren Geraden bewusst in alle Spiegel zu schauen, Kopfbewegung sichtbar.

Fehler 2: Hastiger Schulterblick. Nur eine flüchtige Kopfbewegung signalisiert Unsicherheit. Drehe den Oberkörper minimal, fixiere den toten Winkel deutlich eine Sekunde. So vermittelst du vorausschauendes Fahren.

Fehler 3: Falsche Geschwindigkeit. Stadtgebiet erfordert exaktes Tempo. Liegen 7 km/h zu viel an, wirkt das bereits als Bewertungsfehler. Prüfer nutzen seit 2023 das digitale Fahrprüfungsprotokoll auf Tablets, das GPS-Daten sekundengenau erfasst. Der Computer zeigt Geschwindigkeitsüberschreitungen sofort an; deshalb halte die Tachonadel stabil.

Fehler 4: Rollendes Stopp-Schild. Du musst das Fahrzeug vollständig zum Stillstand bringen, auch wenn nichts kommt. Zähle innerlich „eins, zwei“, bevor du erneut anrollst.

Fehler 5: Rückwärts einparken ohne Lenkradkontrolle. Viele Prüflinge lenken zu spät oder lassen das Rad beim Korrigieren nicht schnell genug zurück. Übe das S-förmige Einlenken auf leerem Parkplatz, bis Hand und Auge harmonieren.

Vier Aspekte, die wichtig sind – dein Prüfungsmantra

Bevor du die Zündung drehst, ordne Kopf und Kalender. Die folgenden Punkte schaffen Ruhe und Struktur:

– Ausreichend Schlaf sichert Konzentration bis zur letzten Minute
– Realistisches Zeitpolster vermeidet Hektik auf dem Weg zur Prüfstelle
– Wetterangepasste Kleidung verhindert Ablenkung durch Kälte oder Hitze
– Prüfe Fahrzeugpapiere und Personalausweis am Abend zuvor

Geschwindigkeit bleibt das Dauerbrenner-Thema in jeder Fahrprüfung. Prüfer stufen bereits kleinste Verstöße als gravierend ein, weil sie das Grundverständnis von Verkehrsrisiken offenlegen. Informiere dich im Vorfeld, welche Konsequenzen ein beherzter Druck auf das Gaspedal außerhalb der Prüfungsfahrt nach sich zieht.

Fehler 6 bis 10 – Technik verstehen, Regeln leben

Fehler 6: Ruppiges Beschleunigen. Hochdrehende Motoren, abruptes Gasgeben und spätes Hochschalten zeichnen ein Negativbild von Umweltbewusstsein. Moderne Ausbildungsfahrzeuge besitzen seit 2021 serienmäßig den Schaltpunktassistenten, der per Pfeil im Display den optimalen Moment zeigt. Folge dieser Anzeige, der Prüfer sieht es.

Fehler 7: Ignoranz gegenüber Umweltzonen. Grün leuchtende Plaketten sitzen nicht zur Zierde hinter der Windschutzscheibe. Achte auf die Schilder an Stadteinfahrten, wähle die Spur so, dass du gar nicht erst in eine verbotene Zone gerätst.

Fehler 8: Unsicheres Anfahren am Berg. Seit 2022 erhalten fast alle Kleinwagen eine Auto-Hold-Funktion. Aktiviere sie, löse den Fuß von der Bremse, beschleunige gleichmäßig. Das verhindert Zurückrollen und wirkt souverän.

Fehler 9: Fehlinterpretierter Spurhalteassistent. Ab Juli 2024 müssen Neuwagen dank EU-Verordnung 2021/1341 ein Intelligentes Geschwindigkeitsassistenzsystem (ISA) und aktive Spurführung besitzen. Prüfer erwartet, dass du diesen Helfern nicht blindlings vertraust. Halte trotzdem beide Hände am Lenkrad und greife korrigierend ein, sobald das System piept.

Fehler 10: Kommunikationslücken. Blinken ist Sprache. Setze den Blinker mindestens drei Sekunden vor jedem Fahrstreifenwechsel, bedanke dich durch Lichthupe erst nach bestandener Prüfung – währenddessen bleibe sparsam. So wirkst du zugleich höflich und regelkonform.

Die letzten Meter bis zum Führerschein

Übe die beschriebenen Abläufe im Fahrschulfahrzeug, bis jeder Griff wortlos sitzt. Nutze die digitalen Fortschritte – vom Schaltpunktpfeil bis zum Prüfungs-Tablet – als Kompass, nicht als Krücke. Stell dir jede Regel als Zusage für deine eigene Sicherheit vor. Dann trittst du mit Puls ans Pedal. Du fährst, der Prüfer dokumentiert – und am Ende liegt die Fahrerlaubnis in deiner Hand. Ohne Prüfungsdrama.